Seit geraumer Zeit gibt es jedes Jahr im Herbst eine eigene Fortbildung für LehrerInnen und BeraterInnen im Fachbereich Almwirtschaft. Dabei treffen sich die TeilnehmerInnen jedes Jahr in einem anderen Bundesland an einer landwirtschaftlichen Fachschule um sich fachlich weiterzubilden, untereinander auszutauschen und die Schulstandorte mit Almwirtschaftsbezug in den anderen Bundesländern kennenzulernen. Diese Veranstaltung wurde über den Lehrer- und Beraterfortbildungsplan in Kooperation mit der „Bildungsoffensive multifunktionale Almwirtschaft“ des Ländlichen Fortbildungsinstituts (LFI) angeboten und trägt immer wieder wesentlich zur Vernetzung der LehrerInnen untereinander aber auch zwischen Beratung und Lehre bei.
TeilnehmerInnen an der bundesweiten Fortbildung
(Foto: Schönhart)
Dieses Jahr war die Fortbildung am 16. und 17. September 2013 an der Landwirtschaftlichen Lehranstalt (LLA) Weitau in St. Johann in Tirol zu Gast. Getroffen haben sich die TeilnehmerInnen schon in Ruhpolding, im benachbarten Bayern. Im Rahmen einer Almbegehung auf der Haaralm gab es dort einen interessanten Fachinput zum Thema Almweidemanagement. DI Siegfried Steinberger vom Institut für Tierernährung und Futterwirtschaft an der Bayrische Landesanstalt für Landwirtschaft in Grub betreut auf der Haaralm Versuchsflächen zum Thema Bürstling. Dort wird durch Beweidung versucht, Maßnahmen gegen eine zu starke Ausbreitung bzw. zur Reduktion des Bürstlings zu finden. Die bereits ersichtlichen Ergebnisse nach einer noch relativ kurzen Versuchsdauer sind sehr eindrucksvoll! Mit relativ einfachen Beweidungsmaßnahmen kann der Bürstling stark zurückgedrängt werden und wird bis in den Herbst hinein von den Weidetieren gefressen.
Nach diesem Programmteil besuchten die TeilnehmerInnen die LLA St. Johann um im Anschluss die Untere Raintalalm zu besichtigen – eine typische Milchalm im Raum St. Johann/Kitzbühel. Der erste Tag schloss mit einem Vortrag über alpine Gefahren ab und klang gemütlich auf der Hornköpfelhütte am Kitzbühler Horn aus.
Vom Schnee überrascht wurde am Folgetag den TeilnehmerInnen das Projekt „Almleben“ des Agrarmarketing Tirol durch Ing. Alexander Walser und dem daran teilnehmenden Almbewirtschafter der Hintenbach-Schöntalalm, Josef Walch jun., vorgestellt. Bei diesem Projekt geht es vorwiegend darum für qualitativ hochwertige Almprodukte eine eigene Qualitätssicherung und Absatzschiene in Tirol zu ermöglichen. Besonderer Wert wird dabei auf die Qualität der Rohstoffe gelegt, die bekanntlich maßgeblich die Qualität des Endproduktes beeinflussen.
Abschließend wurden die zur Landwirtschaftlichen Lehranstalt St. Johann zugehörigen Landesalmen im Spertental besichtigt und von Fachlehrer Josef Mallaun vorgestellt. Leider war es der Gruppe aufgrund des Wintereinbruchs nicht möglich die geplante Rundwanderung bis hinauf zur Hochalm zu machen. Trotz der interessanten Interhalte wird einigen diese Fortbildung wohl mit Regen bzw. Schneetreiben in Erinnerung bleiben. Leider blieb der Blick auf die schöne Tiroler Bergwelt verwehrt. Aber die Hoffnung besteht, dass bei der nächsten Fortbildung im September 2014 in Vorarlberg am Bäuerlichen Schul- und Bildungszentrum in Hohenems, wieder in gewohnter Weise strahlender Sonnenschein vorherrscht. Hoffentlich hat Petrus ein Einsehen!