Ein vielfältiges Programm und die Beleuchtung der Almwirtschaft aus verschiedenen Perspektiven förderten eine Fülle an Themen zu Tage. Neben den eigentlichen Funktionen der Almwirtschaft, sich daraus ergebenden Möglichkeiten und Nutzungskonflikten, den ökonomischen Aspekten und einem Blick über den Tellerrand Richtung Schweiz war die Präsentation einer Umfrage des Market-Instituts von Prof. Dr. Werner Beutelmeyer ein interessanter Höhepunkt.
Eine Befragung der vorzugsweise urbanen Bevölkerungen über ihr Bild der Almwirtschaft bescheinigen der österreichischen Almwirtschaft eine sehe hohe Akzeptanz. Almen sind der Stolz der Österreicher und stehen sinnbildlich für die zentrale Sehnsucht nach Ruhe und Erholung. Auch die Almprodukte stehen für besonders hohe Frische, Qualität und Sicherheit. Ein Großteil der Befragten spricht sich für eine eigene Kennzeichnung von Almprodukten aus. KonsumentInnen erwarten sich eine klare Deklaration von Produktion von der Alm. Die Almen liegen den ÖsterreicherInnen sehr am Herzen und 50% der Befragten befürworten, dass Bäuerinnen und Bauern mehr Anreize erhalten sollten, ihr Vieh auf die Almen zu treiben.
Abschließend fasste Landesrat Ing. Erich Schwärzler, Obmann der Almwirtschaft Österreich, zusammen, dass sich gewisse gesellschaftspolitische Veränderungen in der Sehnsucht der Menschen nach Ruhe, Natur und sicheren Lebensmitteln widerspiegelt. Dieser „Sehnsuchtsort Alm“ ist allerdings nicht nur ein Erholungsraum, sondern vor allem ein wertvoller Lebens- und Wirtschaftsraum, der nur durch eine angepasste Viehwirtschaft erhalten werden kann. Daher wird auch in Zukunft die Produktionsfunktion der Almwirtschaft im Mittelpunkt stehen! Es ist wesentlich, den engen Zusammenhang zwischen den Heimbetrieben im Tal und den Almbetrieben zu berücksichtigen und dies auch in der Ausgestaltung der neuen Förderlandschaft entsprechend widerzuspiegeln.
Mehr Bedeutung wird in Zukunft aber auch Partnerschaften zwischen Almwirtschaft, Naturschutz und Tourismus zukommen. Es liegt im Interesse aller, die Almbewirtschaftung auch zukünftig in bewährter Form zu gewährleisten. Dies kann nur in einem Miteinander passieren. „Ziel der Almwirtschaft muss es sein, soviel Einkommen wie möglich aus den Produktpreisen zu erwirtschaften, und so viel Leistungsabgeltungen als notwendig von Seiten der öffentlichen Hand zu sichern!“ so Obmann Schwärzler.
Nähere Informationen, Unterlagen und Fotos zur Veranstaltung und den Vortragenden finden Sie unter:
http://www.netzwerk-land.at/lum/veranstaltungen/auf-der-alm-da-gibt2019s-...-2013-almwirtschaft-zwischen-romantik-foerderung-und-oekonomie
Bildquelle: Netzwerk Land
Bilder von der Veranstaltung
http://netzwerk-land.jalbum.net/Almwirtschaft%20zwischen%20Romantik%2C%20F%C3%B6rderung%20und%20%C3%96konomie%2C%203.-4.09.2013/