Ende Juli wurde vom Maschinenring Salzburg in Zusammenarbeit mit dem Salzburger Alm- und Bergbauernverein auf der Gottschallalm ein Almpflegetag veranstaltet. Auf der Gottschallalm läuft seit dem letzten Jahr ein Projekt zur Verbesserung der Futterfläche durch gelenkte Weideführung, welches unter der fachlichen Betreuung von Siegfried Steinberger von der Bayrischen Landesanstalt für Landwirtschaft Grub umgesetzt wird. Beim Almpflegetag konnten sich interessierte Almbauern von den ersten Erfolgen selbst ein Bild machen. Neben den ersten Projektergebnissen, wurde den rund 150 Teilnehmern an der Veranstaltung auch Informationen zur Weidezaunsystemen, GPS Ortungssystemen, der Wechselwirkung Almwirtschaft und Jagd, sowie unterschiedliche Maschinen zur Sanierung von Weideflächen vorgeführt.
Die ersten Ergebnisse auf der Projektalm zeigen deutlich, dass durch drei Hauptmaßnahmen – Vorverlegung des Auftriebszeitpunkts, höherer Viehbesatz und gelenkte Weideführung durch Koppelwirtschaft - die Qualität der Almfutterfläche verbessert werden kann. Nur mit einem entsprechenden Weidedruck und einer Weidelenkung kann die steigende Verunkrautung und die Verstaudung mit Zwergsträuchern hintangehalten und verringert werden. Der Großteil der ungewünschten Pflanzen wie Borstgras, Rasenschmiele, Heidelbeeren, Farne bis zum Germer werden von den Tieren im jungen Wuchsstadium gefressen, auch der Futterwert ist in diesem Stadium durchaus zufriedenstellend bzw. der Giftgehalt bei Giftpflanzen noch gering.
Gefressen werden die Pflanzen aber nur bei einem entsprechendem Weidedruck und –lenkung. Können die Tiere im Frühjahr die gesamte Alm abweiden, so werden von diesen am Beginn nur die besten Bereiche abgeweidet und weniger bekömmliche Bereiche gemieden. Dies führt aber dazu, dass diese Bereiche überständig und zu einem späteren Zeitpunkt nicht mehr gefressen werden. Auf diesen Flächen können sich die ungewünschten Pflanzen ungehindert ausbreiten und vermehren. Wie Siegfried Steinberger anschaulich darbringt, führt Futterüberschuss im Frühjahr zu einem Futtermangel im Herbst, weil die nicht abgegrasten Flächen im Herbst nicht mehr gefressen werden und somit sich das Weideangebot verringert.
Allen Teilnehmern am Weidepflegetag wurde wieder bewusst, dass eine gezielte Weideführung den größten Pflegeerfolg bei Almen bringt und nur damit langfristig die Almen als attraktive Weideflächen erhalten werden können.
Zum Weidepflegetag sind im Internet unter den nachfolgenden Links zwei interessante Berichte zum Nachschauen.
https://www.youtube.com/watch?v=ktP9FQKzJOw
https://www.rts-salzburg.at/clips/almpflegetag-obertauern/